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Die richtige UVB-Bestrahlung: 2) UVB-Quantität: Bestrahlungsstärke (Ferguson-Zonen)

Wie viel UVB ist nötig, damit ein Tier die richtige Menge Vitamin D bilden kann? Diese Antwort ist nicht einfach. Verschiedene Reptilienarten brauchen unterschiedlich viel Vitamin-D. Verschiedene Reptilienarten haben eine unterschiedlich UVB-durchlässige Haut. Und verschiedene Reptilienarten beschleunigen die Vitamin-D-Bildung in der Haut, z.B. durch Transportproteine, unterschiedlich stark. Wie auch beim Spektrum einer UV-Lampe denke ich, dass die beste und einfachste Anwort ist: So viel UVB, wie sie in der Natur auch bekommen.

Es wäre jetzt einfach, eine UV-Karte zu betrachten und nachzuschauen, wie stark die Sonne im Habitat der Tiere ist. Das Finnischen Metrologischen Institut hat dazu eine sehr schöne Webseite: UV-Index Vorhersagen, Karten mit Maximalwerten und Diagramm mit Tagesverlauf.

Andere ganz interessante Tools im Internet sind:

Die meisten Tiere sonnen aber in den Morgen und Abendstunden und setzen sich nicht freiwillig intensiver UV-Strahlung aus. Sie sonnen oft nicht in der vollen Sonne sondern im Halbschatten, leicht versteckt unter Pflanzen. UV-Werte im Terrarium dürfen in diesen Fällen nicht mit den im Habitat erreichbaren Maximalwerten verglichen werden.

Ferguson Zonen

In den Jahren 2002 bis 2008 suchten verschiedene Herpetologen um den Biologieprofessor Gary Ferguson Echsen und Schlangen in ihrem natürlichen Habitat im Süden und Westen der USA und an der Nordküste Jamaikas auf [432Ferguson, G. W., Brinker, A. M., Gehrmann, W. H., Bucklin, S. E., Baines, F. M., & Mackin, S. J. (2010). Voluntary exposure of some western-hemisphere snake and lizard species to ultraviolet-b radiation in the field: how much ultraviolet-b should a lizard or snake receive in captivity? Zoo Biology, 29(3), 317–334.]. Sie notierten für alle Tiere die Daten direkt am Fundort: UVB-Bestrahlungsstärke, Sonnenstand, Temperatur, Spektrum, maximal mögliches UVB in voller Sonne.

Dabei haben Sie festgestellt, dass sich die Tiere in vier Gruppen einteilen lassen.

Zone Lebensweise UV-Index Bereich UV-Index maximal
1 nachtaktiv, Schatten 0,0 - 0,7 0,6 - 1,4
2 gelegentlich sonnend, Halbschatten 0,7 - 1,0 1,1 - 3,0
3 Halbschatten-Sonner 1,0 - 2,6 2,9 - 7,4
4 Sonnenanbeter 2,6 - 3,5 4,5 - 9,5

Die UVB-Bestrahlungsstärke wird hier in der Einheit UV-Index mit dem Solarmeter 6.5 gemessen. Der UV-Index gibt die sonnenbrandwirksame UV-Strahlung an, was mit unserer Fragestellung eigentlich nichts zu tun hat. Wichtig ist einzig: Das Solarmeter 6.5 bewertet die Strahlung fast so, wie das für die Vitamin-D-Bildung nötig ist und hat sich gleichzeitig als gutes Warnsystem vor Lampen mit hoher Verbrennungswirkung erwiesen. Aus diesem Grund wird das Solarmeter 6.5 für die Ferguson-Zonen verwendet. In der Variante von ZooMed liegt auch ein ausführliches Handbuch zu den Ferguson-Zonen bei [874Digial uv index radiometer: Instructions. ZooMed.]

Die Tierärztin Frances Baines (www.uvguide.co.uk) hat zusammen mit Tierpflegern und Herpetologen der britischen und irischen Zoos daraus eine praktische Empfehlung erarbeitet. Die 22-seitige Veröffentlichung ist kostenfrei zugänglich und sehr lesenswert. Sie enthält konkrete Empfehlungen für über 250 Reptilien- und Amphibienarten [972Baines, F. M. (2016). How much uv-b does my reptile need? the uv-tool, a guide to the selection of uv lighting for reptiles and amphibians in captivity. Journal of Zoo and Aquarium Research, 4(1).].

Ferguson Zone 1: Nacht- oder dämmerungsaktive Schattenbewohner

Wassermokassinotter, Foto: B. Kimmel

Die erste Zone umfasst nacht- bzw. dämmerungsaktive Arten, die sich im Schatten aufhalten. Beispiele sind Agkistrodon piscivorus (Wassermokassinotter), Elaphe obsoleta (Erdnatter), Anolis lineotopus, Nerodia fasciata (Gebänderte Wassernatter). Diese Tiere haben an ihren typischen Aufenthaltsorten einen UV-Index zwischen 0 und 0,7. Einzelne Tiere wurden auch an sonnigeren Stellen mit einem UV-Index von maximal 0,6-1,4 angetroffen.

Im Terrarium sollten diese Tiere auf einer großen Fläche mit einem sehr geringen UV-Index von maximal 0,7 bestrahlt werden. Sehr gut geeignet für diese Art der Bestrahlung sind UVB-Leuchtstoffröhren. In einem entsprechend geräumigen Terrarium kann auch ein heller und warmer Sonnenplatz mit einem UV-Index von maximal 1,4 angeboten werden. Stärker soll diese UV-Strahlung für diese Tiere mit geringem UV-Bedarf und empfindlicher Haut nicht sein.

Reptilien und Amphibien der Zone 1 (nach Einschätzung der Autoren der Ferguson-Zonen-Veröffentlichung): Acanthosaura capra , Acanthosaura lepidogaster, Anolis lineatopus, Brookesia superciliaris, Eublepharis macularius, Gecko gecko, Nactus coindemirensis, Oeudura castelnaui, Rhacodactylus ciliatus, Tribolonotus gracilis, Uroplatus phantasticus, Antaresia stimsoni orientalis, Bitis gabonica, Bitis nasicornis, Bothriechis schlegelii, Candoia carinata, Corallus caninus, Cryptelytrops albolabris, Lampropeltis triangulum campbelli, Lampropeltis triangulum sinaloae, Lampropeltis triangulum stuarti, Morelia viridis, Orthriophis moellendorffi , Python brietensteini, Python molurus bivittatus, Python (Broghammerus) reticulatus, Geoemyda spengleri, Heosemys spinosa, Agalychnis lemur, Alytes muletensis, Atelopus spumarius hoogmoedi, Bombina variegata, Bufo bufo, Dendrobates tinctorius / azureus, Dendrobates ventrimaculatus, Dyscophus guineti, Epidalea (Bufo) calamita, Megophrys nasuta, Phyllobates vittatus, Theloderma corticale, Theloderma stellatum

Ferguson Zone 2: Gelegentliche Halbschatten-Sonner

Anolis grahami, Foto: Garden State Hiker

Die zweite Zone umfasst Tiere, die gelegentlich sonnen, das aber eher im Halbschatten. Zu dieser Gruppe gehören Thamnophis proximus (Westliche Bändernatter), Anolis grahami, Anolis carolinensis (Rotkehlanolis) Nerodia erythrogaster (Rotbauch-Schwimmnatter). Diese Tiere haben an ihren typischen Aufenthaltsorten einen UV-Index zwischen 0,7 und 1,0. Wenn die Tiere im Halbschatten sonnen, tun sie das bei einem UV-Index zwischen 1,1 und 3,0.

Im Terrarium sollten diese Tiere auf einer großen Fläche mit einem geringen UV-Index zwischen 0,7 und 1,0 bestrahlt werden. Sehr gut geeignet für diese Art der Bestrahlung sind UVB-Leuchtstoffröhren. Alternativ kann in einem geräumigen Terrarium ein heller und warmer Sonnenplatz mit einem UV-Index zwischen 1,1 und 3,0 angeboten werden.

Reptilien und Amphibien der Zone 1-2 (nach Einschätzung der Autoren der Ferguson-Zonen-Veröffentlichung): Brachylophus bulabula, Uroplatus henkeli, Antaresia childreni , Aspidites ramsayi, Dendroaspis angusticeps, Dendroaspis polylepis, Epicrates angulifer, Eunectes murinus, Morelia amethistina, Morelia spilota variegata, Opheodrys aestivus, Pantherophis guttatus guttatus, Protobothrops mangshanensis, Sanzinia madagascarensis, Cuora galbinifrons, Geochelone carbonaria, Kinixys homeana, Agalychnis callidryas, Alytes obstetricans, Bombina orientalis , Cruziohyla calcarifer, Dendrobates auratus, Dendrobates leucomelas, Dendrobates tinctorius, Phyllobates bicolor

Reptilien und Amphibien der Zone 2 (nach Einschätzung der Autoren der Ferguson-Zonen-Veröffentlichung): Anolis carolinensis, Anolis grahami, Anolis roquet summus, Basiliscus plumifrons , Celestus warreni, Chamaeleo melleri, Chameleo trioceros quadricornis, Corucia zebrata, Dracaena guianensis, Gonocephalus bellii, Gonocephalus doriae, Gonocephalus grandis, Heloderma horridum exasperatum, Hemisphaeriodon gerrardii, Intellagama (Physignathus) lesueurii, Lepidothyris (Riopa) fernandi, Ophisaurus apodus, Rhacodactylus auriculatus, Rieppeleon brevicaudatus, Tarentola mauritanica, Teratoscincus scincus, Varanus macraei, Varanus prasinus, Varanus salvadorii, Crocodylus moreletii, Acrantophis dumerili, Boa constrictor, Boiga dendrophila melanota, Cerastes cerastes, Epicrates subflavus, Gonyosoma oxycephalum, Heterodon nasicus nasicus, Liasis macklotti savuensis, Morelia boeleni, Morelia bredli , Python regius, Rhyncophis boulengeri, Thamnophis sirtalis tetrataenia, Chelonoidis denticulata, Cuora mouhotti, Glyptemys insculpulata, Indotestudo elongata, Pyxis planicauda, Rhinoclemmys pulcherrima, Terapene carolina, Terapene ornata, Bufo galeatus, Bufo marinus, Epipedobates anthonyi, Excidobates mysteriosus, Leptodactylus fallax, Lithobates vibicarius, Mantella aurantiaca, Mantella viridis, Nectophrynoides viviparus, Oophaga pumilio, Pelodryas caerulea, Phyllobates terribilis, Polypedates leucomystax, Ranitomeya lamasi, Ranitomeya reticulata, Rhacophorus feae

Ferguson Zone 3: Wärmeliebende Halbsonner

Gemeiner Seitenfleckleguan, Foto:Achim Raschka

Die dritte Zone umfasst Tiere, die zur Thermoregulation regelmäßig und in voller Sonne sonnen, das aber bevorzugt in den Morgen- und Abendstunden. ZU dieser Gruppe gehören Uta stansburiana stejnegeri (Gemeiner Seitenfleckleguan), Sceloporus undulatus hyacinthinus (Nördlicher Zaunleguan), Anolis sagrei (Bahamaanolis), Sceloporus olivaceus (Texas-Stachelleguan). An ihren gewöhnlichen Aufenthaltsorten haben die Tiere noch einen UV-Index zwischen 1,0 und 2,6. Wenn sie sonnen setzen sie sich einem UV-Index zwischen 2,9 und 7,4 aus.

Die sollten im Terrarium einen hellen und warmen Sonnenplatz mit einem UV-Index von mindestens 2,9 und maximal 7,4 (zur Sicherheit eher etwas weniger) haben. Alternativ können sie auch auf einer großen Fläche mit Leuchtstoffröhren einem UV-Index zwischen 1,0 und 2,6 bestrahlt werden.

Reptilien und Amphibien der Zone 2-3 (nach Einschätzung der Autoren der Ferguson-Zonen-Veröffentlichung): Heloderma suspectum, Lygodactylus williamsi, Physignathus cocincinus, Plica plica, Tiliqua nigrolutea, Tiliqua rugosa, Tiliqua scincoides, Trioceros jacksonii, Caiman crocodilus, Crocodylus mindorensis, Osteolaemus tetraspis, Paleosuchus palpebrosus, Apalone mutica, Apalone spinifera, Chelodina mccordi, Chelydra serpentina, Cuora trifasciata, Cuora zhoui, Geochelone gigantea/ Dipsochelys dussumieri, Kinosternon subrubrum, Malacochersus tornieri, Mauremys (Annamemys) annamensis, Orlitia borneensis, Podocnemis unifilis, Sternotherus carinatus, Sternotherus minor, Sternotherus odoratus

Reptilien und Amphibien der Zone 3 (nach Einschätzung der Autoren der Ferguson-Zonen-Veröffentlichung): Anolis sagrei, Bronchocela cristatella, Calotes versicolor, Calumma parsonii, Chamaeleo calyptratus, Chlamydosaurus kingii, Ctenosaura palearis, Cyclura nubila caymanensis, Cyclura nubila lewisi, Dipsosaurus dorsalis, Eumeces schneideri, Furcifer pardalis, Gerrhosaurus major, Lacerta agilis, Leiocephalus carinatus, Lophognathus temporalis, Phelsuma klemmeri, Phelsuma madagascariensis grandis, Phelsuma standingi, Sceloporus consobrinus (Louisiana USA), Sceloporus olivaceus, Tupinambis merianae, Uta stansburiana stejnegeri, Varanus beccarii, Varanus cumingi, Varanus glauerti, Varanus timorensis, Varanus varius, Sphenodon punctatus, Morelia spilota spilota, Vipera berus , Agrionemys horsfieldii, Astrochelys radiata, Astrochelys yniphora, Chelodina expansa, Chelodina longicollis, Clemmys guttata, Emydura macquarii, Emys orbicularis, Geochelone elegans, Geochelone pardalis, Kinixys belliana, Malaclemys terrapin, Mauremys leprosa, Mauremys reevesii, Mauremys rivulata, Testudo graeca ibera/ Testudo ibera, Testudo hermanni, Testudo kleinmanni, Agalychnis moreletii, Pedostibes hosii, Trachycephalus resinifictrix

Ferguson Zone 4: Sonnenanbeter

Gefleckter Taubleguan, Foto: Quentin Bremmer

Die vierte Zone umfasst nun die wahren Sonnenanbeter, die man auch in der Mittagshitze gelegentlich sonnend antrifft. Zu dieser Gruppe gehören Holbrookia maculata (Gefleckter Taubleguan), Sceloporus graciosus (Stachelleguan), Sceloporus undulatus garmani (Nördlicher Prärie-Zaunleguan).

Sie sollten im Terrarium einen hellen und warmen Sonnenplatz mit einem UV-Index von mindestens 4,5 bis maximal 9,5 (zur Sicherheit eher etwas weniger) haben. In speziellen Fällen wäre es auch denkbar, sie stattdessen auf einer großen Fläche mit einem UV-Index zwischen 2,6 und 3,5 zu bestrahlen.

Reptilien und Amphibien der Zone 3-4 (nach Einschätzung der Autoren der Ferguson-Zonen-Veröffentlichung): Crotaphytus collaris, Ctenophorus nuchalis, Egernia cunninghami, Laudakia stellio brachydactyla, Pogona vitticeps, Varanus exanthematicus, Varanus spenceri, Centrochelys (Geochelone) sulcata, Crysemys picta ssp., Graptemys ouachitensis, Graptemys pseudogeographica ssp, Phrynops geoffranus, Pseudemys concina ssp., Pseudemys nelsoni, Pseudemys rubriventris, Trachemys decorata, Trachemys scripta elegans, Trachemys scripta scripta

Reptilien und Amphibien der Zone 4 (nach Einschätzung der Autoren der Ferguson-Zonen-Veröffentlichung): Ctenosaura bakeri, Cyclura cornuta cornuta, Cyclura nubila, Holbrookia maculata, Iguana delicatissima, Laemanctus serratus, Leiolopisma telfairi, Phrynosoma cornutum, Sauromalus ater, Sauromalus hispidus, Sceloporus graciosus, Sceloporus serrifer cyanogenys, Smaug (Cordylus) giganteus, Uromastyx aegyptia, Uromastyx geyri, Uromastyx ornata, Varanus komodoensis, Geochelone nigra, Testudo marginata

Schattenmethode

Im Schatten ist in der Natur fast immer eine gewissen UVB-Strahlung vorhanden. Diese UV-Strahlung kommt vom Himmel, ist sehr gering, aber dafür fast immer und überall vorhanden. Im Terrarium lässt sich diese Form der UVB-Bestrahlung mit Leuchtstoffröhren nachbilden. Diese betrahlen eine große Fläche, die UVB-Intensität ist aber gering.

Die Schattenmethode der UVB-Bestrahlung ist vor allem bei Tieren der Zone 1 und 2 sinnvoll. Hier wird das Terrarium auf fast der gesamten Fläche mit einer geringen Bestrahlungsstärke (UV-Index 0,5 - 1) beleuchtet. Die besten Lampen hierfür sind UVB-Leuchtstoffröhren. Das Tier erhalt somit fast überall eine gewisse geringe UVB-Menge. Trotzdem müssen Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten ohne UVB zur Verfügung stehen.

Sonnenmethode

In der direkten Sonne kommen in der Natur Helligkeit, Wärme und eine hohe UVB-Intensität zusammen. Im Terrarium lässt sich diese Form der Strahlung mit UV-hqi-Strahlern oder Mischlichtlampen gut nachbilden. Auch eine Kombination von UVB-Leuchtstoffröhren mit hqi-Strahlern ist möglich.

Die Sonnenmethode der UVB-Bestrahlung ist vor allem bei TIeren der Zone 3 und 4 sinnvoll. Hier wird ein heller und warmer Sonnenplatz geschaffen, den die Tiere zum Sonnen und Aufwärmen aufsuchen. Die sehr hohe UVB-Bestrahlungsstärke ist weniger gefährlich, weil die Tiere unter der hellen und heißen Lampe nicht all zu lange sitzen werden. Durch das helle Licht wird auch verhindert, dass die Tiere mit ihren empfindlichen Augen direkt in die Lampe blicken.

Auch wenn bei der Sonnenmethode nur eine relativ kleine Fläche im Terrarium bestrahlt wird, ist es sehr wichtig, diese Fläche nicht zu klein zu machen. Wenn nur ein kleiner Teil des Tieres UV-Strahlung abbekommt kann es zu einem Vitamin-D-Mangel kommen.

Bartagame sonnt bei UV-Index 5 im natürlichen Sonnenlicht. Foto: George Chernilevsky
Bartagame sonnt bei UV-Index 5 im Terrarum: Der Abstand der Lampe wird so eingestellt, dass UV-Index 5 am Sonnenplatz gemessen wird. Foto: George Chernilevsky
Bartagame sonnt bei UV-Index 5 im Terrarium: Nur ein kleiner Teil erhält tatsächlich die gemessene UV-Menge. Foto: George Chernilevsky

Selbst bei einem so kleinen Tier wie einem Goldstaubtaggecko (Phelsuma laticauda) kann eine 50W UV-hqi-Lampe fast schon zu klein sein. Obwohl am Sonnenplatz ein UV-Index von 6 gemessen wird, ist der UV-Index über das ganze Tier gemittelt nur 4.

UV-Index Verteilung unter einer 50W UV-HQI-Lampe mit Phelsuma laticauda als Größenvergleich. Über das gesamte Tier gemittelt bewirkt nur ein UV-Index von 4 eine Vitamin-D-Bildung, obwohl ein maximaler UV-Index von 6 gemessen wird.

Gebildete Vitamin-D-Menge und Gefahr von Verbrennungen

Die gebildete Vitamin-D-Menge richtet sich danach, wie viel UV auf dem gesamten Tier ankommt. Bei der oben genannten Bartagame also eher UV-Index 2 als UV-Index 5, bei dem Taggecko UV-Index 4 statt UV-Index 6.

Die Gefahr von Verbrennungen hingegen hängt davon ab, wie hoch der maximale UV-Index ist. Bei Lampen, die sehr stark fokussiert sind, kann das schnell zu lebensgefährlichen Verbrennungen führen.

70W UV-HQI-Strahler mit sehr stark fokussierter Strahlung.
70W UV-HQI-Strahler mit gut verteilter Strahlung.

Chamäleon mit schweren Verbrennungen durch eine stark fokussierte UV-HQI-Lampe
Chamäleon mit schweren Verbrennungen durch eine stark fokussierte UV-HQI-Lampe

Literatur

[432] Ferguson, G. W., Brinker, A. M., Gehrmann, W. H., Bucklin, S. E., Baines, F. M., & Mackin, S. J. (2010). Voluntary exposure of some western-hemisphere snake and lizard species to ultraviolet-b radiation in the field: how much ultraviolet-b should a lizard or snake receive in captivity? Zoo Biology, 29(3), 317–334.
[874] Digial uv index radiometer: Instructions. ZooMed.
[972] Baines, F. M. (2016). How much uv-b does my reptile need? the uv-tool, a guide to the selection of uv lighting for reptiles and amphibians in captivity. Journal of Zoo and Aquarium Research, 4(1).

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Discussion

test31.18.254.174, 2023/01/22 14:30

Vielen Dank für diese umfangreichen Seiten. Sehr, sehr hilfreich. Ich halte einen Kronengecko (kleiner Hinweis: er heißt nicht mehr Rhacodactylus ciliatus, sondern Correlophus ciliatus), bisher ohne UV-Licht. Er bekommt Vitamin D3 über das Futter, aber ich denke, das ist zu inkonsistent: bestäubte Futtertiere streifen viel vom Zusatz ab, bevor sie gefressen werden, und der Fruchtbrei wird sehr unterschiedlich gefressen. Somit werde ich nun eine UV-Lampe installieren, und diese Seiten helfen mir enorm bei der Auswahl. Wahrscheinlich ist eine Arcadia Shadedweller-Röhre das richtige (auch wenn mir das nicht für das Terrarium gefällt - mir wäre ein LED-Spot lieber und einfacher anzubringen, oder wenigstens eine Kompaktlampe). Ich will den Gecko nicht verbrennen (er hat keine Augenlider) und andererseits natürlich auch die optimale Möglichkeit zur Vitaminsynthese bieten. Nicht zu viel, nicht zu wenig… schwer bei so einem Hochterra und einem nachtaktiven Tier. Aber allemal besser als gar kein UV-Licht, schätze ich. Danke also nochmal, Dr. Sarina!

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vitamind/ferguson.txt · Last modified: 2024/01/30 11:06 by sarina

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