Infrarotstrahlung bildet das Gegenstück zur UV-Strahlung und schließt sich im Spektrum am roten Ende des sichtbaren Bereichs an. Man unterschiedet genauso wie bei der UV-Strahlung drei Bereiche, die mit A, B und C bezeichnet werden.
Entdeckt wurde die Infrarotstrahlung 1800 von Friedrich Wilhelm Herschel (Lovell 1968)
Es handelt sich um ein sehr einfaches und anschauliches Experiment das man auch leicht mit Kindern durchführen kann. Es gibt dazu verschiedene Anleitungen im Internet, z.B. diese englischsprachige Anleitung des CalTech.
In nachfolgenden Versuchen fand er heraus, dass sich diese unsichtbare Strahlung genauso wie sichtbares Licht durch Linsen und Spiegel beeinflussen lässt, Glasplatten durchdringt und von Papier absorbiert wird. Er nannte diese unsichtbare Strahlung „Kalorische Strahlen“ vom lateinischen Wort calor für Wärme.
Der Anstieg der Temperatur von blauen zum infraroten Teil des Spektrums, den Herschel gesehen hat, hat nichts damit zu tun, dass rotes Licht generell mehr Wärme transportieren würde als blaues Licht. Was Herschel hier gesehen hat, ist allein die Form des Sonnenspektrums, die von einem Prisma erzeugt wird. Die Spektren, die wir heute gewohnt sind, tragen die Bestrahlungsstärke über die Wellenlänge des Lichts auf. Ein Prisma zerlegt das Licht aber nicht proportional zur Wellenlänge sondern ungefähr proportional zur Frequenz. In diesem Fall steigt die Bestrahlungsstärke vom blauen zum infraroten Bereich fast linear an.
Wie das Experiment von Herschel bereits zeigt, transportiert nicht nur die Infrarotstrahlung Wärme sondern auch das sichtbare Licht. Grundsätzlich transportiert jede Form von elektromagnetischer Strahlung Wärme, egal ob es sich um UV-Strahlung, sichtbares Licht oder Infrarotstrahlung handelt. ⇒ Wärmestrahlung
Lovell, D. J. (1968). Herschel's dilemma in the interpretation of thermal radiation. Isis, 59(1), pp. 46–60.