vis:reptilienauge
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====== Das Reptilienauge ====== | ====== Das Reptilienauge ====== | ||
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Akkommodationswerte zur Entfernungsabschätzung beim Beutefang nutzen auch Salamander {{wkx> | Akkommodationswerte zur Entfernungsabschätzung beim Beutefang nutzen auch Salamander {{wkx> | ||
- | ===== Flimmerverschmelzung ===== | ||
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- | Die Wahrnehmung einer schnellen Folge von Lichtsignalen hängt mit der Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung in der Netzhaut zusammen. Lebewesen die darauf angewiesen sind schnelle Bewegungen wahrzunehmen haben üblicherweise eine höherere Flimmerverschmelzungsfrequenz. | ||
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- | Die Flimmerverschmelzungsfrequenz (//critical flicker fusion threshold//, | ||
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- | Bei dieser Definition wird dem Auge ein hartes an-aus Signal geliefert. Unter moderateren Bedingungen verschmilzt eine Bewegung bereits wesentlich früher. Bei Super-8 Videoaufnahmen reichen bereits 18 Einzelbilder pro Sekunde um den Eindruck eines Bewegungsablaufs zu erwecken. Ein flüssiger Bewegungsablauf ergibt sich bei 20 bis 30 Hz. | ||
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- | Bei Vögeln, die eine hohe Flimmerverschmelzungsfrequenz haben, spielt das Flimmern von Leuchtstoffröhren in der Haltung eine große Rolle. Bei Vögeln ist bekannt, dass die visuelle Wahrnehmung der Tiere bei einer flackernden Beleuchtung leidet: Weibliche Vögel sind in der Partnerwahl weniger eindeutig wenn Röhren mit konventionellem anstelle von elektronischem Vorschaltgerät verwendet werden {{wkx> | ||
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- | ==== Bestimmung der Flimmerverschmelzungsfrequenz ==== | ||
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- | === Untersuchung der Netzhaut === | ||
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- | Wenn man die Netzhaut mit Lichtblitzen bestrahlt und das elektrische Signal des Sehnerves betrachtet, kann man die Flickerfusionsfrequenz experimentell ermitteln. Mit einem Elektroretinogramm kann das elektrische Signal an der Hornhaut abgegriffen werden, und kann somit am lebenden (betäubten) Tier durchgeführt werden, ohne dieses zu schädigen. | ||
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- | Untersuchungen mit Elektroretinogramm liefern höhere Flimmerverschmelzungsfrequenzen als optomotorische Methoden < | ||
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- | Solche Untersuchungen wurden bei verschiedenen Reptilien und Amphibien durchgeführt: | ||
- | * Mensch: CFF=70Hz < | ||
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- | * Salamander: CFF=15Hz < | ||
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- | * Anolis: CFF=70Hz, es wurden kaum Unterschiede bei Tieren aus hellem oder dunklem Habitat beobachtet | ||
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- | === Optomotorische Unterschung === | ||
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- | Setzt man ein Tier in einen rotierenden Zylinder so folgen die Augen unwillkürlich der Bewegung (Optomotorik), | ||
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- | * Gecko (Sphaerodactylus, | ||
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- | * Schmuckschildkröte: | ||
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- | * Krötenechse (reine Zapfenretina): | ||
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- | * Anolis: CFF=42Hz, Tiere aus dunklen Habitaten hatten eine niedrigere Flimmerverschmelzungsfrequenz < | ||
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- | === Verhaltensexperimente === | ||
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- | == Können Reptilien Fernsehen? == | ||
- | Trotz begrenztem Farbraum, zweidimensionalem Bild und Zusammensetzung aus Einzelbildern sind Echsen in der Lage auf einen Videofilm ihrer Artgenossen mit den üblichem Territorialverhalten zu reagieren < | ||
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- | == Können Reptilien Lichtblitze verschiedener Frequenzen unterscheiden == | ||
- | Brückenechsen lernten zwischen Lichtblitzen der Frequenzen 3 Hz bis 45Hz und konstanter Beleuchtung zu unterscheiden, | ||
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