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sonne:mondlicht

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Mondlicht

Sobald der Sonnenstand etwa -10° beträgt, erreicht an der Atmosphäre gestreutes Sonnenlicht die Erde nicht mehr 70 und nur noch das Licht von Mond und Sternen erhellt die Erdoberfläche.

Der Mond reflektiert hierbei das Sonnenlicht auf die Erdoberfläche. Das Spektrum des Mondlichts ist naturgemäß dem Spektrum des Sonnenlichts sehr ähnlich, jedoch werden kürzere Wellenlängen stärker abgeschwächt. Die Farbtemperatur beträgt etwa 4500K. Mondlicht ist dem Sonnenlicht extrem ähnlich. Eine Landschaft mit Vollmond, die mit einer entsprechend langen Belichtungszeit aufgenommen wurde, wirkt auf den ersten Blick wie ein Foto am helllichten Tag. Beispiele: Landschaft in West-Texas, 30s, f/3.5, ISO 800, See im Herbst in Illinois, 8s, f/8, ISO 200, Mondaufgang, 30s f/22 ISO 100

Spektrum Vollmond|70

Je nach Mondphase ist von der Erde aus eine unterschiedlich große beleuchtete Fläche des Mondes zu sehen. Außerdem beeinflussen die Mondmeere wie viel Licht auf die Erde reflektiert wird. Bei Vollmond steigt die Helligkeit nochmal um etwa 40% aufgrund kohärenter Rückstreuung an. Die Beleuchtungsstärke durch den Vollmond liegt nur bei 0.0002% der Beleuchtungsstärke zur Mittagszeit, erscheint uns aufgrund des nichtlinearen Helligkeitsempfinden des Auges aber oft wesentlich heller, typische Werte sind:

Vollmond im Zenit 0.3 lx 0.14 µW/cm²
Vollmond 70 0.21 lx 0.10 µW/cm²
Halbmond im Zenit 0.03 lx 0.014 µW/cm²
Neumond/Sternenhimmel 0.002 lx 0.001 µW/cm²

Lux-Werte bei Mondlicht lassen sich auf lunalink.de für verschiedene Standorte berechnen

LED Mondlichter

Gehäuft werden blaue LEDs als Mondlicht beworben. Eine blaue LED mit 0,1W Leistung und 120° Abstrahlwinkel erreicht in 30cm Abstand noch etwa 1lx bzw. 1.1µW/cm²1)), ist also 10 mal so stark wie ein wolkenlose Vollmondnacht, 100 mal so stark wie eine Nacht mit Halbmond und 1000 mal so hell wie einen Neumondnacht.

Zudem stimmt die Farbe nicht mit dem Mondlicht überein.

Literatur

1)
V(λ=470nm)=0.13; 0.13*680lm/W=0.8879lx/(µw/cm²
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Discussion

test109.42.2.186, 2016/10/30 00:00

Das mit den Wattangaben ist, neben dem Thema Nachtbeleuchtung an sich, so eine Sache. Eine LED mit einem Watt Verbrauch gibt keine konkrete Aussage über die ausgegebene Lumenmenge bzw. noch wichtiger, den erreichten LUX Wert. Allgemein vergessen viele Halter heute - wenn sie es denn überhaupt wussten - dass unser Planet gegen den Verlust der Nacht ankämpft und „mit Licht verschmutzt“ ist. Wer seine Terrarien im Wohnzimmer hat, braucht nachts kein künstliches Mondlicht, da das Restlicht, welches durch Fenster eindringt, absolut ausreichend ist und je nach Straßenbeleuchtung sogar dann noch zu hell. Im Keller ist das wieder eine andere Thematik. Bei Stenodactylus konnte ich beobachten, dass bei zu wenig Lichtversorgung in der Nacht die Tiere nach einiger Zeit abmagerten. Seit über dem Terrarium eine rote 3W LED, mit Vorwiederstand auf 0,4 LUX [20cm unter der Gaze/ Abstand zum Boden von der Gaze gemessen: 60cm] begrenzt, angebracht wurde, sind die Tiere nachts wieder sehr aktiv und stehen gut im Futter. Jedoch muss man auch hier zwischen Wüsten- und Tropenbewohner unterscheiden sowie zwischen eher bodennahen oder kletternden Tieren. Während in der Wüste das Mondlicht fast unbehindert den Boden erreicht, ist in Wäldern wortwörtlich zappenduster. Daher macht z.B. eine Nachtbeleuchtung bei Dendrobaten oder diversen Sphaerodactylidae überhaupt keinen Sinn. Im Umkehrschluss ist für viele Wipfel bewohnende Amphibien wie Dendropsophus eine Nachtbeleuchtung wieder durchaus sinnvoll und meinen Beobachtungen nach auch förderlich.

Bei Diplopoden uns Scolopendra wiederum kann eine 3W LED „voll aufgedreht“ werden. So kann der Halter die nachtaktiven Tiere schön beobachten, während diese das Licht nicht einmal vernünftig wahr nehmen.

Alles nicht so einfach. Die „Patentbeleuchtung“ für alle Terrarien gibt es eben nicht.

sarina, 2016/11/01 17:52

Hallo,

Mit den Watt haben Sie natürlich Recht. Allerdings ist „Lux“ ebenso irreführend, da für Reptilien andere Farben hell sind als für den Menschen. Eine blaue LED ist für den Menschen eher dunkel, weil sie am Rand des wahrgenommenen Spektralbereichs liegt. Für ein Reptil ist die blaue LED vermutlich sehr viel heller, weil sie zentral im wahrgenommenen Spektralbereich liegt. Grundsätzlich würde ich aber wegen des guten Farbsehens nacht- und dämmerungsaktiver Reptilien bei geringer Beleuchtungsstärke niemals einfarbige LEDs (egal ob rot oder blau) verwenden.

Die Tiere gut zu beobachten und auf ihr Verhalten zu reagieren, ist immer die beste Lösung. Da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu!

Grüße Sarina

GUEST: MarkusB, 2018/03/27 15:40

Die Watt Angaben beziehen sich höchst wahrscheinlich nicht auf die elektrische Leistung einer Beleuchtung sondern auf die Bestrahlungsstärke, die ebenfalls in Watt angegeben wird. Allerdings in Watt pro Fläche

test87.123.200.174, 2020/12/08 16:24

Wow, hätte nicht gedacht, dass man das Thema Mondlicht so wissenschaftlich betrachten kann :D Meinen Respekt habt ihr! Fürs Aquarium ist es für mich immer noch eine kleine Spielerei – aber das ist ja nun auch geschmackssache :) Gruß Timo

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